Loferer Pfarrkirche

Geschichte

Als Erzbischof Konrad I. von Salzburg um 1120 das Augustinerchorherrenstift St. Zeno in Bad Reichenhall begründete, schenkte er dem Stift nebst anderen Kirchen auch die Ur- und Mutterpfarre St. Martin. Somit wurde Lofer bis zur Aufhebung des Klosters 1803 von St. Zeno aus betreut. Die Rechte einer selbständigen Pfarre erlangte Lofer aber erst 1955.


Baubeschreibung Kirche

Auf einer leichten Bodenwelle erhebt sich das Gotteshaus, das urkundlich erstmals 1417 erwähnt wurde. Bei Archäologischen Bodengrabungen im Zuge der Renovierung 1994/95 wurde festgestellt,  dass hier schon im 14. Jahrhundert eine Kirche stand, die um 1330 vollendet wurde. Von diesem Gotteshaus stammt heute noch der Chor der Kirche.

Der Westabschluss des gotischen Baues liegt in der Höhe der beiden westseitigen barocken Stützen im Kirchenschiff. Die Langhausmauern befinden sich jeweils unter den barocken Pfeilern. So ergibt sich das Bild eines einschiffigen Kirchenraumes, dessen Chor gegenüber dem Langhaus kaum zurückspringt. Der Turm stand damals schon an derselben Stelle; er war vermutlich niederer und hatte ein Satteldach. Im Dachboden der Kirche ist an der Wand des Turmes ein giebelartiger Abdruck im Putz zu erkennen, aus dem sich die Höhe des gotischen Kirchenschiffes errechnen lässt. Auch lässt sich dort die gequarderte, verputzte Außenmauer des 14.Jahrhunderts noch klar erkennen.

Neben den Begleitmalereien der Rippen am Gewölbe haben sich aus der gotischen Bauzeit nur einige Fresken am der Nordwand des Altarraumes erhalten. Fotos: Fresken an der Nordwand, Rippen am Gewölbe 1 u. 2.

1731 hatte auch die Kirche bei der Brandkatastrophe des ganzen Ortes schwer gelitten. Der Salzburger Hofarchitekt Tobias Kendler wurde beauftragt, Pläne vorzulegen und die Wiederherstellung zu leiten. Er erweiterte die Kirche um ein Joch nach Westen und brachte die früheren Anbauten der Seitenschiffe in ein einheitliches Ganzes. Dabei erhielt auch der Turm seine gegenwärtige Gestalt. Auch die Fenster wurden auf gleiche Hohe gebracht und die ganze Kirche einheitlich verputzt. Im Wesentlichen ist es das Erscheinungsbild, das die Kirche bis heute beibehalten hat. Das Fresko der Schutzmantelmadonna an der Westfassade schuf 1954 Karl Weiser (Salzburg). FoFoto: Schutzmantelmadonna Westfassade


Glocken

Bei der Ablieferung der Glocken 1916 verblieb der Expositur Kirche nur eine: 1762 hat sie Kaspar Immendorfer in Salzburg gegossen. Die Restlichen vier Glocken mit einem Gesamtgewicht von 2815kg wurden 1921 bei Ulrich & Weule in Bockenem am Harz gegossen. Da diese Stahlglocken waren, wurden sie im Zweiten Weltkrieg nicht abgenommen.
 

Einrichtung


Den Hochaltar schuf 1904 der Salzburger Altarbauer Vinzenz Pezzei
Der rechte Seitenaltar (Mitte 17.Jh.) kam aus der Kirche des Chorherrenstiftes St. Zeno hierher.
Den Altar der Rosenkranzbruderschaft (links) stiftete der Gastwirt und Bierbrauer Georg Poschacher aus Lofer.

Das Patrozinium der Kirche:

„Unsere Liebe Frau zum hl. Rosenkranz“ (7. Oktober).

Über der Sakristeitür hängt in einem reichgeschnitzen Rokokorahmen die Kopie des Gnadenbildes von Genazzano Foto: Unsere Liebe Frau zum hl. Rosenkranz und „hl. Leonhard“: Eine barocke Figur des hl. Leonhard (Mitte 18.Jh.) befindet sich an der linken Chorwand über der Tür zur Turmkammer. Foto hl. Leonhard Chorwand Turmkammer

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Letzte Renovierungen

1994-2001
Durchführung der Innen- u. Außenrenovierung der Pfarrkirche
Erneuerung Pfarrhoffassade, Garage u. Holzhütte unter Pfarrer Josef Wörter u. Sr. Hildegard Raffl

2009
Kirchturmsanierung: Schindeldeckung erneuert
Pfarrer Mag. Fuchsberger Gerhard Fotos: Kirchturmrenovierung u. Kirchturm u. Weißbacher

2012 Fenster erneuert u. Dachboden isoliert